Best of… life

Es kriselt gewaltig. Auf dem Finanzmarkt. Und bei der globalen Gesundheit. Da wirkt manchmal etwas Optimismus Wunder. Darum habe ich mich über folgendes Highlight der Schweizer Filmgeschichte umso mehr gefreut.

Ich war wieder mal krank. Und hatte irgendwie sogar ein wenig Angst, es könnte die Schweinegrippe sein. Schuld daran sind natürlich die bösen, bösen Medien, die alles aufgebauscht haben und eine Pandemie geradezu heraufbeschworen haben. Es gibt nur etwas, das noch schlimmer ist als reisserische Medien und das sind Leute, die sich ständig über die Medien beschweren. Und davon gibt es eine ganze Menge. Denn natürlich weiss jeder ganz genau, wie ein „ausgewogener Artikel“ oder eine „spannende Geschichte“ auszusehen hat. Da gibt es nur ein klitzekleines Problem: Von den durchschnittlichen Medienkonsumenten hat fast keiner eine Ahnung, wie Medien funktionieren. Das macht aber nichts. Denn um zu wissen, dass Zeitungen immer oberflächlicher werden und sich kaum mehr von Werbung unterscheiden lassen und ausserdem sowieso fast nur noch Boulevard produzieren, muss man ja keine Ahnung haben. Und ergo ist jede Geschichte, an welcher ein Journalist nicht ein Dreivierteljahr recherchiert hat, schlecht recherchiert. Und jeder Artikel, in dem eine Meinung dargestellt wird – und sei es auch nur zitiert -, tendenziös. Und Boulevard ist alles, was sich um eine Person dreht, die 3 von 10 Menschen auf der Strasse erkennen würden oder Informationen enthält, die für den Alltag eines jeden Bürgers nicht überlebensnotwendig sind. Die dummen, dummen Medien machen ja auch, was sie wollen. Im Prinzip liest, sieht und hört das keiner. Oder zumindest nicht ohne schlechtes Gewissen. Wäre der Leser König, würden Zeitungen nur über ach so wichtige Dinge berichten wie Bundesratswahlen und Konjunkturprogramme – in der Zwischenzeit würden sie gar nicht erst erscheinen, passiert ja nichts. Sollte das jetzt alles zu zynisch oder ironisch gewesen sein, so dass am Ende gar keiner begriffen hat, auf was ich eigentlich hinaus wollte, hier noch die Kurzversion zur Sicherheit: Wer blöd die Medien für alles verantwortlich macht, schnallt schlicht nicht, dass Medien nur die Hoffnarren des Volkes sind und einfach nur dessen Nachfrage befriedigen. Sind also Medien blöd, war es das Volk zuerst.

Wer übrigens ein Herz hat für richtig gute Argumentationen, der kann ruhig mal in „Boston legal“ reinschauen. Täglich auf SF 2 so gegen 18.00 Uhr. Da gehts um so Juristen-Kram. Aber für einmal sehr spannend, denn – wie gesagt – die Plädoyers habens in sich. Ich würde sagen: Sbeschte wo gitz.